Verbandsliga Süd: SC Horben schlägt Dreiländereck
Am vierten Spieltag der Verbandsliga Süd stand für Horben 1 das schwere Auswärtsspiel gegen Dreiländereck an, ein Verein, der in Top-Aufstellung der Rangliste nicht zu schlagen ist - weshalb wir auf die Mannschaftsaufstellung sehr gespannt waren.
Wir wollten dieses Jahr unbedingt noch punkten, denn der letzte Spieltag gegen Heiterheim wurde nachträglich von 4:4 auf 3,5:4,5 geändert. In Norberts Partie war die gleiche Stellung fünfmal auf dem Brett entstanden. D.h. die Partie ist nach Fide Regel 9.6 Remis zu werten, auch wenn beide Spiele die Partie regulär zu Ende spielten und die fünfmalige Stellungswiederholung erst Tage später festgestellt wurde.
Daher waren wir sehr glücklich darüber, dass uns gegen Dreiländereck GM Dimitar Donchev an Brett 1 unterstützen konnte. Da Dreiländereck zwar stark, aber nicht so stark wie befürchtet aufstellte, waren wir sogar leichter DWZ-Favorit. Der Wettkampf hatte dann zwei Phasen: Zunächst stellte Dreiländereck schnell auf 3:1, Bertram und Norbert spielten Remis, Dimitar und Docho verloren leider. Dann konten wir aufholen, unsere beiden Topspieler Felix und Thomas B behielten in spannenden Partien ihre weiße Weste und stehen nun bei 4/4 bzw. 3/3, Thomas A gewann seine Partie souverän und beim Stand von 3:3 konnte schließlich Johann seine umkämpfte Partie an Brett 2 noch gewinnen und wir fuhren mit dem starken Ergebnis 5:3 zurück nach Freiburg.
Neulich gab es auf Lichess ein schönes Interview mit GM Oleg Korneev zu lesen, der sprach untere anderem drüber, dass er Basisendspiele als "Leuchttürme" verwendet, um sich daran in seinen Endspielen zu orientieren. Darum möchten wir dieses mal als Endspiel Beispiel das Finale der dies jährigen Schach WM zeigen, und zwar das gewonnene Bauernendspiel in der kritischen Variante.
Gukesh hat die Abwicklung des Turm+Läufer Endspiel bis zu dieser Stellung und dieses Bauernendspiel selbst in weniger als zwei Minuten Rechenzeit als gewonnen bewertet. Wie ist das möglich? Warum war er sich so sicher und hat nicht noch mehr seiner üppigen Restzeit gebraucht, um das Endspiel zu verstehen? Er kennt zwei elementare Prinzipien: Die entfernte Opposition und die Schlüsselfelder. Ersteres bedeutet, dass neben der direkten Opposition von zwei Königen, das gleiche Spiel auch je eine Reihe weiter hinten wirkungsvoll ist. Schlüsselfelder sind ein Prinzip bei Bauernendspielen mit blockierten Bauern, wie hier g3/g4. Erreicht Schwarz mit seinem König eines der drei Felder neben dem weißen Bauern, also f3/e3/d3 dann wird der weiße Bauer fallen und die Partie ist gewonnen. Gukesh musste also nur wissen, dass er mithilfe der entfernten Opposition und dem Mehrbauern ein Schlüsselfeld erreichen wird. Er hatte noch mehr als eine Stunde auf der Uhr, kann so aber die Entscheidung zum Turmtausch in weniger als zwei Minuten treffen. Weltmeisterlich!
Horben 2 unterlag in der Kreisklasse A Freiburg West knapp mit 3:4, gewinnen konnten Benedikt und Nathanael, Remis spielten Sigi und Wolfgang.
Horben 3 unterlag Ettenheim 1,5:2,5, Emma gewann an Brett 1, Fabian spielte remis. Horben 4 hatte in der Kreisklasse D ein Freilos.
Weiter geht es mit der fünten Runde am 19. Januar 2025!